Auf unserem aktuellen Cover findet sich jeder von uns wieder, der auch nur ein Atom Verantwortungsbewusstsein besitzt; und zwar in Gestalt einer schlecht kalibrierten Life-Work-Balance. Es ist das Stillleben eines Besinnungsaugenblicks inmitten des Arbeitsmarsches, der nur auf deinem Po stattfindet. Ein Status Quo, der genauso schlimm ist wie die Lieder der gleichnamigen Band. Ein Umstand, den die eloquenten Hampelmänner von Deichkind mit der Phrase »Arbeit nervt« bezeichnen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass uns genau in jenem Augenblick die Prokrastination (oder Aufschieberei) erwischt, wenn wir den Sinn hinter unserer Arbeit nicht mehr sehen – und uns in einer Geste der Idiotie in eine stundenlange »Angry Birds«- Session manövrieren. Nicht umsonst klingt jenes Wörtchen »Prokrastination« nach Prostatadiagnose: Es ist genauso schlimm. Und weil selbst der Europameistertitel im Ranking von »Angry Birds« niemanden wirklich komplett erfüllt, haben wir den Sinnverlust zum Titelthema unserer aktuellen Ausgabe erhoben. Ab jetzt macht sogar weiterlesen irgendwie keinen Sinn mehr … Oh, Moment, das Telefon klingelt …
So, wo waren wir? Ach ja: Stress. Körperlich, emotional und psychisch gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Stressfaktoren. Aber eben auch den Eustress, positiver Stress, eine Erfindung der Cockney-Gemeinschaft: »Oi, Oi, Oi.« Und jetzt die Abschlussworte für dieses Semester. Wieder haben wir im ehrenamtlichen Schweiße unseres Angesichts (1. Mos. 3, 19) ein Heft zusammengestellt, das die ganze Familie schockieren wird. Wie der junge Steve Martin haben wir Witze ohne Pointe riskiert, Fotos ohne Genehmigung geschossen, Wasser aus der Flasche getrunken und Blicke aus dem Fenster gewagt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!
Gesa und Alfonso